Rechtschreibprüfung war gestern. Patchwork prüft jeden Text auch stilistisch auf Herz und Nieren. Aber das System hat auch Grenzen.

Jeder Autor weiß, wie schwierig es ist, eigene Texte objektiv zu betrachten und vor allem stilistisch zu durchleuchten. Das eigene Auge scheint betriebsblind. Zu eng ist die emotionale Bindung zum Text, das Geschriebene zu vertraut. Ungereimtheiten bleiben unauffindbar. Oft hilft es nur, den Text für eine gewisse Zeit beiseite zu legen.

Schau auch hier herein:
Eine ganz andere Art, eigene Texte auf Schwachstellen hin abzuklopfen, stelle ich dir in meinem Artikel Textkorrektur – Text vorlesen lassen vor. Patchwork bietet die Vorlesefunktion serienmäßig. Der Artikel #5 Patchwork liest vor erklärt sie.

Nicht immer aber ist die Zeit dafür vorhanden. Was, wenn ein Abgabetermin naht oder ein Text kurzfristig und unter enormem Zeitdruck geschrieben werden muss? In diesem Fall unterstützt Patchwork den Autor mit einer Vielzahl von Funktionen. Schauen wir sie uns genauer an.

Stilcoach light – Wortwiederholungen aufspüren

Stolperfalle Nummer 1, wenn es um einen guten Stil geht, sind Wortwiederholungen. Gerade diese Patzer lassen sich am einfachsten beheben. Oft verbessert das die Wirkung eines Textes bereits enorm. Willst du deinen Text auf Wortwiederholungen überprüfen, aktiviere den grünen Haken mit der Unterschrift „Ww“ in der Werkzeugleiste, indem du ihn mit dem Mauszeiger anklickst. Patchwork markiert nun alle Wiederholungen mit einer grauen Umrandung (wegen der besseren Sichtbarkeit habe ich sie in der Abbildung rot hervorgehoben).

Zur Veranschaulichung habe ich mich für einen fertig lektorierten Text aus meinem Buch „Mörderische Nachbarschaft“ entschieden. Offensichtlich hat mein Lektor hier bereits gute Arbeit geleistet. Patchwork findet lediglich zwei potentielle Wortwiederholungen. Bei „sein“ ist Patchwork ins Fettnäpfchen getreten, denn es handelt sich um zwei verschiedene Worte – einmal um das Verb „sein“ und einmal um das Possesivpronomen „sein“.

Dennoch hat sich der Einsatz hier gelohnt. Über die Doppelung des Wortes „müssen“ hätte man tatsächlich noch einmal nachdenken können. Zu spät. Das Buch ist gedruckt. Ich werde lernen damit zu leben. 😉

Stilcoach hardcore – die Stilanregungen von Patchwork

Direkt neben dem Button für den Wortwiederholungscheck befindet sich in der Werkzeugleiste der Button für die Stil-Anregungen (1). Aktivierst du ihn durch einen Klick mit dem Mauszeiger, öffnet sich eine Leiste mit verschiedensten Stil-Werkzeugen (2).

Auf Wunsch klopft Patchwork deinen Text nun auf folgende Stil-Stolperfallen hin ab:

  • Füllwörter
  • Adjektive
  • Show don’t tell
  • schwache Verben
  • Wertungen
  • Konjunktionen
  • Amtsdeutsch
  • passive Verben
  • Unwörter
  • Phrasen
  • lange Sätze

Ein besonderes Schmankerl hält Patchwork mit dem Lesbarkeitsindex (3) bereit. Je nach Satzstruktur werden die Textabschnitte in verschiedensten Farbabstufungen von rot bis grün unterlegt.

Nutzen und Grenzen der Stilprüfung

Wer die Stilprüfungen von Patchwork anwendet, wird unweigerlich feststellen: Zumindest in diesem Bereich sind Computer von der „künstlichen Intelligenz“ noch weit entfernt. Ein professionelles Lektorat können sie schon gar nicht ersetzen. Dennoch oder gerade auch deswegen sind die Stilistik-Tools eine tolle Ergänzung. Stößt man auf diese Art doch auch auf Ecken und Kanten, die einem zuvor vielleicht gar nicht in den Sinn gekommen wären.

Am fragwürdigsten schnitt während meiner persönlichen Testrunde der Lesbarkeitsindex ab. Aber auch hier werden doch zumindest grobe Schnitzer wirkungsvoll aufgespürt. Ein Crosscheck lohnt also in jedem Fall!

Mehr über Patchwork erfährst du auf autorenprogramm.com.
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In den folgenden Wochen werde ich gemeinsam mit Martin Danesch weitere nützliche Funktionen von Patchwork vorstellen.